21.9. JAPAN über Südkorea

Osaka - Hiroshima - Miyajima - Kyoto

21.9. Südkorea - Osaka

Den Flug von Peking nach Osaka, Japan hatten wir eigentlich so geplant, dass wir am Nachmittag im Hotel ankommen und in Osaka noch etwas anschauen können. Angekommen sind wir kurz vor Mitternacht im Hotel, da aufgrund des Taifuns unser ursprünglicher Flug gecancelt wurde und wir umbuchen mussten. Wir sind daher erst auf eine südkoreanische Insel zum Flughafen Jeju geflogen, wo wir fünf Stunden auf den Anschlussflug warten mussten. Den Transitbereich durften wir nicht verlassen, allerdings hatte man von der Wartehalle am Flughafen einen direkten Blick auf das Meer.

Zum Hotel mussten wir zwei verschiedene Züge nehmen und schließlich ein Taxi. 

Auf den Straßen war um diese Zeit nichts mehr los, die Luft war gut, es war sauber und der Taxi-Fahrer ein netter älterer Herr. Unser erster Eindruck von Japan war also durchaus positiv. Allerdings konnte er so gut wie kein Englisch. Wie wir mittlerweile mitbekommen haben, sprechen generell nicht viele Japaner englisch, was die Kommunikation nicht gerade einfach macht. Aber sie sind alle sehr freundlich und hilfsbereit! 

Im Hotel mussten wir unser Gepäck noch umpacken, da wir am nächsten Tag nur zwei Rucksäcke mitgenommen und die Koffer mit einem privaten Transport schon in das Hotel in Kyoto weiter senden wollten. Das ist in Japan, wo man viel mit dem Zug reist, durchaus üblich. 

Unser Hotelzimmer in Osaka mit einem Badezimmer in einer Kabine...die Toiletten sind übrigens High Tech mit Sitzheizung, Dusche, Temperaturregler,...

Pepper, der Roboter, der für unsere Kinder getanzt hat. Sie konnten sich nach dem ausgezeichneten Frühstück nur schwer von ihm trennen.

Im Zug hat man mindestens doppelt so viel Fußraum wie bei uns! Bevor wir eingestiegen sind ist für ca. 15 Minuten ein Putztrupp durch, der alles gesäubert hat. Die Züge, mit denen wir bisher gefahren sind, sind auch wirklich in einem Top Zustand!

22. und 23.9. Hiroshima - Miyajima

Die Fahrt nach Hiroshima haben wir mit einem der berühmten japanischen Schnellzüge, einem Shinkansen, gemacht. Man ist tatsächlich im Zug drinnen gesessen und die Ohren sind einem zugefallen, als er losgefahren ist. Ansonsten hat man von der Geschwindigkeit nicht viel gemerkt, außer dass draußen alles so schnell vorbei gerast ist, dass Photos unmöglich waren.

Bei den Bahnsteigen gibt es am Boden Dreiecke bei jeder Zugtüre. Die Menschen stellen sich hier brav in die Schlange und warten bis der Zug kommt. Dann wird in dieser Reihenfolge eingestiegen. Sowas wäre bei uns auch nicht schlecht...

In Hiroshima haben die Amerikaner am 6. August 1945 nachdem der 2. Weltkrieg in Europa bereits beendet war, eine Atombombe abgeworfen. Eine zweite Atombombe wurde 3 Tage später in Nagasaki abgeworfen. Die Japaner sollten dadurch ebenfalls zur Kapitulation gezwungen werden. Über 200.000 Menschen sind dadurch alleine in Hiroshima gestorben.

Es gibt in Hiroshima dazu zahlreiche Gedenkstätten, die wir uns angeschaut haben sowie ein Museum. Am einprägsamsten war für uns der Atomic Bomb Dome.  

Das Gebäude wurde am 6. August 1945 um 8:16 Uhr Ortszeit durch die vom US-Bomber Enola Gay abgeworfene Atombombe Little Boy zerstört und brannte völlig aus. Alle zu diesem Zeitpunkt darin arbeitenden Menschen kamen um.

Trotz des geringen Abstands von 140 m vom Bodennullpunkt blieben viele Gebäudestrukturen erhalten, so auch die Kuppel des Gebäudes. Die Überreste werden seit dem Abwurf in ihrem damaligen Zustand konserviert. Seit Dezember 1996 gehört die Atombombenkuppel zum UNESCO-Weltkulturerbe, was die Amerikaner bis heute nicht anerkennen.

Sehr bewegend und traurig waren Aufnahmen von Überlebenden des Angriffs. Sie schildern wie es ihnen ergangen ist und was sie danach erlebt und gesehen haben... 

Im Hiroshima Castle haben wir uns kostümiert. Von außen sieht es toll aus - innen hat man von der ursprünglichen Einrichtung nicht mehr viel gesehen...

Unsere Krieger...

Der Shukkeien-Garden ist ein weitläufiger herrlicher Bereich zum Entspannen und Kraft tanken.

Außerdem war der Garten ideal um Riesenfische und Schildkröten zu füttern, von denen sehr viele zu sehen waren.

Nach einer erneuten Zugfahrt von Hiroshima nach Miyajima und von dort mit einer Fähre auf die Insel Miyajima selber, sind wir in unserer Unterkunft für diese Nacht angekommen. Die Insel beherbergt die bekannte Touristenattraktion und gleichzeitig UNESCO-Weltkulturerbe: den Itsukushima-Schrein. 

Bei unserem Hotel handelte es sich um ein japanisches Ryokan. Damit werden traditionell eingerichtete japanische Hotels bezeichnet. Wir haben im Hotel Kimonos bekommen, in der  entspannenden heißen Quelle traditionell gebadet, und traditionell japanisch gefrühstückt. Frauen und Männer baden getrennt. Zuerst duscht man sich zur Reinigung ab, so dass man sauber in das Heilbad reingehen kann. Es war nach dem langen Tag herrlich. Wir haben es sehr genossen. Ebenso genossen haben wir das Abendessen. Obwohl es sehr viel Neues gab, hat Johanna fleißig mitprobiert. Am besten hat uns allen der Hotpot geschmeckt. Das ist so eine Art Suppenfondue, in das man Fleisch und allerlei Gemüse rein gibt zum Kochen. Das Fleisch war unglaublich zart - einsame Spitze! Für Alexander gab es extra Chicken und Reis. Also eine etwas weniger traditionelle Variante. 

Der japanische Sake vor dem Menü sowie der Wein währenddessen hat uns ebenfalls ausgezeichnet geschmeckt. Es war ein sehr lustiger und gemütlicher Abend!

Abendessen

In Japan schläft man traditionell auf Matten auf dem Boden - wir hatten zumindest Matratzen

Traditionelles japanisches Abendessen - herrlich!

Frühstück - mal was anderes! Auch sehr gut, aber gewöhnungsbedürftig.

Auf der Insel gab es viele Rehe und Hirsche - und eine Schlange ist uns auch entgegen gekommen...



Der japanische Name der Insel Miyajima bedeutet „Schrein-Insel“ und bezieht sich auf den berühmten Itsukushima-Schrein, der für sein „schwebendes“ Torii-Tor bekannt ist.
Der Schrein und sein Torii-Tor wurden über dem Wasser errichtet, sodass sie bei Flut auf dem Meer zu schweben scheinen. Zum Schreinkomplex gehören mehrere, in Pfahlbauweise errichtete Gebäude, darunter eine Gebetshalle, eine Haupthalle und eine No-Theaterbühne, die über Stege miteinander verbunden sind. 

Die Insel Miyajima wird als heilige Shinto-Stätte verehrt. Bereits im 6. Jahrhundert wurde der höchste Gipfel der Insel (Berg Misen) von den Einheimischen als heiliger Ort verehrt. 1168 wählte Taira no Kiyomori, der mächtigste Mann Japans zum Ende der Heian-Zeit, die Insel als Standort für den Familienschrein seines Clans aus und ließ den Itsukushima-Schrein errichten. Der Schrein befindet sich in einer kleinen Bucht, während das Torii-Tor etwas vorgelagert im Seto-Binnenmeer steht.

23.-26.9.2018 Kyoto

Das Hotel in Kyoto lag direkt neben der Kyoto Station. Das war sehr praktisch, da wir von hier aus die vielen Buddha-Tempel und Shinto-Schreine in der ehemaligen Hauptstadt von Japan bequem mit dem Bus erkunden konnten. Da es jedoch über 1000 davon gibt, haben wir uns auf ein paar wenige beschränkt.

Der Goldene Tempel ist sehr bekannt. Er ist auch wunderschön, aber man darf nicht hinein und es sind Massen von Leuten zu sehen, die durch die Gartenanlage rund um den Tempel durchgeschleust werden. Wir hatten diese Sehenswürdigkeit also innerhalb einer Stunde erledigt ;-)

Auch im Nijo-Schloss waren sehr viele Leute. Dieses Schloss beheimatete die ehemaligen Shogune von Japan. Hier spielten sich viele wichtige Ereignisse in der Geschichte Japans ab. Man musste - wie meistens in Japan - die Schuhe vor dem Betreten des Gebäudes ausziehen und in Socken oder barfuß weitergehen. Wir wurden an den verschiedenen Räumen mit Wandbemalungen vorbei durch das gesamte einstöckige Gebäude geführt mit seinen Empfangs-, Beratungs-, Wohn- und Schlafräumen, etc. geführt. Es war interessant, aber leider waren die Räume nicht eingerichtet. Entweder haben die Japaner damals sehr bescheiden bzw. spärlich eingerichtet gelebt oder man hat die jeweiligen Gegenstände für den jeweiligen Zweck immer wieder heraus- und eingeräumt. 

Hier hatten wir auch das Glück eine japanische Performance-Gruppe zu sehen mit einem Glücksdrachen, die unserer Meinung nach japanische Kriegsrituale bzw. -tänze aufgeführt haben. Es war toll dabei zuzusehen und auch sehr laut - sie haben nämlich immer bedrohliche Schreie ausgestoßen.

Nach diesen beiden Besichtigungen, die früher als geplant zu Ende waren, ging die Diskussion los: ins Hotel oder noch ein Tempel...die Kinder waren natürlich fürs Hotel. Mit einem Eis konnten sie dazu "überredet" werden, doch noch einen Tempel zu besichtigen. Und der Nishi Hongwanji Tempel war schließlich das, was wir uns unter einem Tempel vorgestellt haben: wenige Leute, Ruhe und Besinnlichkeit...sogar eine Messe hat gerade stattgefunden. Außerdem handelte es sich bei dem Tempel um eine der größten Holzkonstruktionen der Welt. Was Johanna und Alexander bei den Tempeln gut gefällt, ist das Händewaschen mit Kellen, mit denen man dreimal die linke und dann dreimal die rechte Hand reinigt, bevor man in den Tempel hineingeht. Das wird nie ausgelassen!

Bei der Kyoto Station gibt es auch eine riesige unterirdische Einkaufs- und Food-Court-Meile. Herrlich - genau das richtige für hungrige Österreicher. Die Kinder haben am ersten Abend im Einkaufszentrum neben unserem Hotel endlich wieder mal was vom McDonalds bekommen, während wir uns vom japanischen Essen überraschen haben lassen - es hat sehr gut geschmeckt. 

Der nächste Tag in Kyoto hat ebenfalls regnerisch begonnen, wurde dann aber besser, so dass wir den Fushimi Inari Taisha Schrein besichtigen und den Mount Inari besteigen konnten. Mit diesem Schrein wird der Gott der Ernte, des Geschäftes, der Fruchtbarkeit und der Familie verehrt. Sein Symbol ist ein Fuchs, den man auch überall in Form von Steinfüchsen gesehen hat. Der Schrein besteht aus über 10.000 orangen Toren, durch die der Weg auf den Berg Inari großteils führt und die von verschiedensten Personen und Firmen gespendet wurden. Die Wanderung war anstrengend, da es fast nur aufwärts ging. Es hat zwar immer wieder getröpfelt, aber wir waren durch den Wald und die Schreine gut geschützt. Der gesamte Schrein inklusive des Wanderweges und der verschiedenen Bet-Stellen ist eine wunderschöne Anlage. Man ist in der Natur und trifft immer weniger Menschen, je weiter man auf den Berg hinaufsteigt. 

Am Nachmittag haben wir noch den Otowasan Kiyomizudera Tempel besucht. Hier wurde an einem Berghang neben weiteren Schreinen eine rießige hölzerne Balkenkonstruktion als Tempel errichtet. Diese hat man gerade anhand eines hölzernen durch Schnüre zusammengehaltenen Gerüstes renoviert, das bei uns keine einzige Sicherheitskontrolle bestehen würde...Früher sind die Menschen allerdings auch freiwillig von der 13m hohen Holzterrasse gesprungen, da laut einer Tradition diesen dann alle Wünsche erfüllt werden sollten. Heute ist das verboten.

Bei dieser Tempelanlage gibt es übrigens auch drei Wasserfälle, deren Wasser die Besucher auffangen und sich dabei ein langes Leben, Gesundheit oder Erfolg wünschen können...ja, das haben wir natürlich trotz warten auch gemacht ;-) 

Fahrt nach Kyoto

Grüne Kit Kat - leider noch nicht probiert...hier ist aktuell Macha (grüner Tee) voll im Trend. Im Eis, in Brötchen, in Süßigkeiten - überall ist Macha drinnen.

Endlich mal wieder McDonalds - die Kinder waren glücklich! Vor allem übers Spielzeug :-)

Goldener Tempel

Japanische Freundin

Nijo Schloss

Mit der Performance-Gruppe

Macha-Eis - einmal und nie wieder - "als ob man einen Teebeutel isst"

Nishi Hongwanji Tempel - Tempel sind übrigens buddhistisch, Schreine Shinto-Religion

Hände reinigen vor dem Tempel-Besuch

Fushimi Inari Taisha Shrine

Wanderung auf den Mt. Inari

Otowasan Kiyomizudera Tempel mit den drei Glücks-Wasserfällen

26.9.2018 Hakone

Den Weg nach Hakone haben wir per Zug, Zahnradbahn, Gondel und Schiff zurückgelegt. Die Zugstrecke war die steilste in ganz Japan und die zweitsteilste weltweit. Der Zug ist teilweise im Zick-Zack den Berg hinauf gefahren, in dem er erst angehalten wurde. Dann ist der Schaffner auf die andere Seite gelaufen und hat das Gleis umgestellt und der Hinterteil des Zuge ist nun voran in die andere Richtung weiter aufwärts gefahren. 

Da es neblig war, haben wir den heiligen Berg der Japaner, der Mount Fuji, leider nicht gesehen, aber bei der Seilbahnfahrt konnten wir unter uns die Schwefellöcher und gelbes Schwefelwasser von dem darunter liegenden Vulkan sehen - und riechen. 

Schließlich sind wir mit einem großen Piratenboot über den See Ashinoko nach Yuugiriso gefahren, wo wir noch eine Nacht in einem typisch japanischen Ryokan verbracht haben. Leider mussten wir einmal das Zimmer wechseln, da es im ersten schimmelig gerochen hat. Danach war aber alles in Ordnung. Da es geregnet hat, haben wir das Onsen-Bad genossen - also die heißen Quellen. Bis zum Essen haben wir uns die Zeit dann mit japanischem Kinder-Fernsehen vertrieben. Das war auch mal witzig. Das Essen war wieder typisch japanisch - und hat uns eigentlich sehr gut geschmeckt. Auch der Pflaumenwein und das japanische Bier waren ausgezeichnet. Johanna hat allerdings für das Frühstück dann doch lieber die westliche Variante mit Brot, Marmelade und Butter bestellt :-)

Da fast niemand Englisch konnte, haben wir uns mit Händen und Füßen und dem Handy-Übersetzer verständigt. Das Abendessen wurde im Zimmer serviert, Frühstück auch und die Betten hat man ebenfalls im Zimmer aufgebaut. Alles neben uns. Das war auch eine neue Erfahrung.

Zahnradbahn

Gondel

Piratenschiff

Unser Hotel

Unsere zwei Kämpfer

Abendessen - immer wieder spannend was man isst...

Kimono-Time

Unser Bettenlager

Frühstück

Weiß gesprenkelte Straßen

Weiter ging es mit dem Bus nach Odawara und von dort mit dem Shinkansen nach Tokio

27.9.-1.10. Tokio

Tokio hat uns mit Regen empfangen. Also haben wir die Zeit genutzt und nach unserer Anreise erst mal im Starbucks gemütlich Kuchen gegessen und Kaffee und Kakao getrunken. Schön, wenn ein Besuch so entspannt anfängt...

Gleich am Ankunftstag haben wir trotz Regen den East Garden of the Imperial Palace besichtigt. Das ist einer der Palastgärten, der öffentlich zugänglich ist. Er besteht aus einem Burggraben, der viermal so breit ist wie jener in Peking rund um die verbotene Stadt und aus enormen Mauern. Mit dem Wasserfall, dem See und den verschiedenen Obst- und sonstigen Gärten, ist die Anlage sehr schön und einen Besuch auf jeden Fall wert. Außerdem gefallen uns die Bäume, die man rechts im Bild sieht, enorm gut! Johanna war diesmal "Planführerin" und hat uns sicher durch den Garten geleitet. 

Da es immer stärker geregnet hat, kam uns das Science Museum gerade recht. Auch dies ist ein Wissenschaftsmuseum, in dem Kindern die Wissenschaften spielerisch näher gebracht werden sollen. Unsere Kinder sind von so etwas immer schwer begeistert, sodass ihnen auch die verschiedenen Experimente hier gefallen haben. Trotz japanischer Beschreibungen waren diese gut zu verstehen. 

Tokio Station

East Gardens of the Imperial Palace

Bambus-Bäume sind für uns immer wieder etwas Besonderes

Regen im Garten beim Wasserfall...

Science-Museum

!?!

Hier sieht man immer wieder Halloween-Dekoration...mehr als bei uns

Tag 1 Tokio
Unseren ersten vollen Tag in Tokio haben wir super genutzt. Wir haben an diesem Tag dank der langen Wege in den U-Bahn-Stationen über 26.000 Schritte zurück gelegt. Neuer Rekord! Insgesamt haben wir in diesem Monat über 300.000 Schritte zurück gelegt. Respekt auch an unsere Kinder! 

Wir haben also an diesem Freitag mit dem Meiji Jingu Shrine begonnen. Das ist ein Schrein in einem riesigen künstlich angelegten Wald, der zu Ehren des Urgroßvaters des derzeitigen Kaisers und dessen Frau errichtet wurde. Er war der erste Kaiser nach der Edo-Zeit in Japan und hat das Land nach außen geöffnet. Er wird hier sehr verehrt. Der Schrein war gut besucht, aber nicht überlaufen. Für den dazugehörigen Garten hat man Eintritt verlangt, so dass es hier noch ruhiger war. 

Als nächstes war Shibuya geplant. Das ist eine Kreuzung am sogenannten Times Square von Japan mit vier Zebrastreifen zwischen jeder Straße sowie einem großen Zebrastreifen in der Mitte quer drüber. Zu den Hauptverkehrszeiten gehen hier ca. 2.000 Menschen gleichzeitig über die Kreuzung. Hier hat es somit auch nur so gewimmelt von Menschen. Wir haben uns was zu essen gekauft und uns mal hingesetzt um das ganze Spektakel in Ruhe zu betrachten, bevor wir selber die Zebrastreifen "ausprobiert" haben.

Die U-Bahnen in Japan fahren einerseits sehr häufig und das Netz ist gut ausgebaut, innerhalb der U-Bahnen legt man aber andererseits teilweise sehr lange Strecken beim Umsteigen zurück. Außerdem gibt es in den Stationen meistens Einkaufszentren und Food Courts. Es sind Pläne in den Stationen ausgehängt, auf denen man die einzelnen Ausgänge zu den Gebäuden bzw. Hotels dort sieht, so dass man gleich weiß bei welchem Ausgang man hinaus muss. Außerdem hat jede Linie einen anderen Buchstaben und jede Haltestelle eine Nummer. Wenn man das System mal gecheckt hat, ist U-Bahn fahren hier wirklich einfach und schnell. 

Mit der U-Bahn sind wir schließlich zu unserem nächsten Ziel, dem Zoo von Tokio im Ueno-Park gefahren. Wir sind fast eine Stunde angestanden um die Panda-Bären zu sehen. Wenigstens haben die Japaner hier Baldachine aufgestellt, damit man die Hitze beim Warten aushält. Die Zeit haben wir uns mit Handy spielen vertrieben, sodass es eigentlich relativ schnell gegangen ist. Man ist in einer Schlange an den Panda-Bären vorbei geführt worden. Danach hatten wir nur noch eine Stunde Zeit um die restlichen Tiere zu sehen. Aber wir haben fast alles geschafft. Der Zoo hat sehr viele Tiere, die man auch gut sieht. Allerdings sind die Käfige eher klein und die Tiere sind teilweise von einem Ende zum anderen hin- und hergelaufen. Auf den Besuch würden wir ev. nächstes mal verzichten.

Ein Viertel, das dafür bekannt ist elektronische Geräte in allen Varianten zu verkaufen sowie für die Manga-Figuren und Spielhallen ist Akihabara. Am Wochenende ist die Straße für Autos gesperrt, so dass sich Menschen, die sich als Mangas verkleiden und Einkäufer auf den Straßen austoben können. Wir haben hier in einem Restaurant in einem Einkaufszentrum Abend gegessen und waren von der Qualität des Fleischs und dem Essen sehr positiv überrascht.

Schließlich sind wir im Dunkeln noch zum Asakusa-Tempel gefahren, den wir beleuchtet sehen wollten. Das war eine gute Entscheidung, wie wir nachträglich feststellen konnten, da die ganzen Einkaufsgeschäfte vom ersten Tempeltor bis zum zweiten Tempeltor schon geschlossen waren und es daher schon eher ruhig zugegangen ist. Der Tempel selber ist ein beeindruckender Bau, der beleuchtet unglaublich schön aussieht. Auch die Pagode daneben war sehr schön! 

Das letzte Ziel für diesen Abend war der Skytree. Das ist ein 634 Meter hoher Fernseh- und Rundfunksendeturm, von dem aus man einen tollen Blick über die gesamte, nicht enden wollende Stadt Tokio hat. 



Meiji Jingu Shrine

Vor den zwei "Brautpaarbäumen"

McDonalds Lieferservice - die Kinder waren von der Idee begeistert

Dem Meiji Jingu Shrine werden jährlich Sake-Fässer gespendet

Shibuya

Mos burger - ob die ausgewandert sind und früher Meusburger geheißen haben?

Manga-Puppen

Pandabär im Zoo

Wir dachten erst, das ist ein echter Tiger im Gebüsch und sind ganz schön erschrocken...

Wir haben noch eine weitere Kreuzung mit zahlreichen Zebrastreifen gefunden 

Asakusa

Skytree

Im Skytree konnte man auf einen Glasboden stehen und nach unten schauen...

U-Bahn Tafeln und Beschreibungen zu den Ausgängen

Tag 2 Tokio
Den zweiten Tag in Tokio, der ziemlich verregnet war, haben wir genutzt um nach Odaiba zu fahren. Das ist eine künstlich angelegte Insel im Hafen von Tokio, auf der es neben großen Firmengebäuden und dem Containerhafen einen künstlichen Strand gibt, an dem man nicht baden darf und zwei große Einkaufszentren nebeneinander. 

Das eine nennt sich Aqua City, das andere sind die Decks Tokyo Beach. Während Aqua City eher Luxusgeschäfte und Restaurants aber auch einen Toysr´us beinhaltet, sind im Decks-Einkaufszentrum ein Madame Tussaud´s und ein Legoland. Auf das Legoland haben wir verzichtet, aber Toysr´us haben wir einen Besuch abgestattet. Hier gibt es zwischen den Regalen immer wieder Stationen für Kinder, bei denen sie die Spiele ausprobieren können. Vor allem Alexander war fast nicht mehr wegzukriegen...

In den Decks gibt es außerdem fast zwei Stockwerke mit Virtual-Reality-Spielmöglichkeiten. Das war eher für Jugendliche und Teenager gemacht und hat uns auch nicht viel Zeit gekostet. 

Am Abend haben wir in Aqua City in einem Beef-Restaurant dann endlich das berühmte Wagyu- oder auch Kobe-Beef probiert. Das Wagyu-Rind ist ein japanisches Rind und gleichzeitig das teuerste Hausrind der Welt. Bei diesen Tieren ist das Fett im Fleisch nicht punktuell, sondern gleichmäßig in sehr feiner Marmorierung im Muskelfleisch verteilt. In Kombination mit dem seltenen Vorkommen und der langsamen Mast ist das Fleisch der Wagyū-Rinder eine Delikatesse und ein Luxusprodukt. Ein Kilogramm Wagyū-Fleisch kann je nach Herkunft und Teilstück bis weit über 1000 Euro kosten. Ein so teures haben wir allerdings nicht gegessen...

Wie hat es geschmeckt? Es schmeckt definitiv anders als das Fleisch von unseren Rindern. Es ist zwar sehr weich und man kann es fast mit der Gabel zerteilen, aber man hat auch einen Fett-Geschmack im Mund, den man mögen muss. Am Besten ist es, wenn es medium-Rare ist, so dass man nicht nur das Fett schmeckt, sondern auch noch halbrohes Fleisch ;-) - uns schmeckt das Fleisch unserer Rinder auf jeden Fall besser :-)

Superleckere Popcorn in allen Sorten

Kobe-Beef

Tag 3 Tokio
Den Sonntag morgen habe ich fürs Wäsche waschen genutzt. Das funktioniert mit den Coin Laundries bzw den Laundromaten wirklich problemlos. Auch in Japan gibt es davon zahlreiche. Während ich dort war und beim Lesen auf die Wäsche gewartet habe, haben einige Einheimische ihre zu Hause gewaschene Wäsche zum Trocknen in die kleine Wäscherei gebracht. Es besteht also anscheinend genügend Bedarf!

Danach sind wir gemeinsam in die Tokyo Dome City. Das ist ein Vergnügungspark ähnlich wie Coney Island, nur mit weniger Attraktionen. Außerdem ist der Dome ein Baseballstadion. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und haben zum Glück noch Stehplätze für das Heimspiel der Yohiuri Giants gegen das Team aus Hiroshima bekommen. Die Stimmung war mitreißend. Die Japaner schauten sich großteils das gesamte Spiel an und haben mitgeschrieen und mitgefiebert - noch mehr als die Amerikaner beim Football...wir waren beeindruckt.

Bisher hatten wir Japan immer als teures Reiseland im Hinterkopf und waren von den eher niedrigen Preisen schlussendlich überrascht. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen wie zB. die Tickets für die Attraktionen in Dome City. Aber das Essen ist auf jeden Fall um einiges günstiger als bei uns.

Abends wollten wir noch in einen Food Court. Aber Taifun Trami hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er war für diese Nacht angekündigt, weshalb ab ca. 18:00 alle Geschäfte geschlossen werden mussten und die Leute möglichst zu Hause bleiben sollten. Also sind wir wieder umgekehrt, haben uns im FamilyMart Supermarkt Reisburger, Salat, Joghurt und was zu trinken gekauft und damit ein leckeres Abendessen im Hotel gemacht :-)

Den Taifun haben wir zum Glück nicht wirklich gespürt und den Kindern auch nicht viel dazu erzählt um sie nicht zu beunruhigen. Der Wind war in der Nacht allerdings extrem stark und laut.

Tag 4 Tokio - Abreisetag

Am Vormittag wollten wir uns noch einen der vielen Parks in Tokio anschauen. Als wir vor dem ersten standen, haben wir allerdings nicht nur die Hitze gespürt, sondern auch gemerkt, dass dieser wegen dem Taifun geschlossen war. Nachdem wir durch die Hitze nicht länger zu einem der anderen Parks spazieren wollten, sind wir kurzerhand in die nahe gelegenen Shopping Malls – gefunden haben wir leider nichts, aber die waren wenigstens klimatisiert. Da aufgrund des Taifuns auch Zugverbindungen blockiert waren, sind wir gegen 14:00 Uhr zum Flughafen gestartet und waren um 18:00 am Gate. Auf der Zugfahrt zum Flughafen durften wir noch einmal beobachten, dass viele Japaner sich im Zug hinsetzen, die Augen zumachen und schlafen. Teilweise muss man aufpassen, dass sie sich nicht an einen anlehnen beim Schlafen, wenn sie neben einem sitzen. Außer man mag das...

Am Flughafen haben wir unsere letzten Yen ausgegeben und allerhand Süßigkeiten und Brötchen zum Probieren gekauft. So haben wir uns bis zum Abflug die Zeit mit Essen und Fernsehen vertrieben. Auf dem Flug selber hat es nochmal Dinner gegeben und 5 Stunden später Frühstück. Wir sind am Montag, dem 1. Oktober gegen 19:00 Uhr los geflogen und am Montag, dem 1. Oktober um ca. 7 Uhr Ortszeit in Honolulu, Hawaii angekommen. Nein, das ist kein Fehler im Datum – wir haben die Datumsgrenze überflogen und somit einen Tag dazugewonnen. 

CHINA - Peking

17.9.-20.9.2018

17.9.2018 - Flug nach Beijing, Hotel

China ist mit Amerika nicht zu vergleichen. Die Amerikaner verstehen wir sprachlich und die Mentalität ist unserer eher vergleichbar, als jene der Chinesen. Der englische Ursprung der Amerikaner und ihres Systems ist nicht zu verleugnen. China hingegen hat eine Geschichte, die weiter zurück geht als jene der Europäer, und die sich eigenständig und unabhängig entwickelt hat. Das Land hat daher historisch als auch kulturell sehr viel zu bieten. 

Wir konnten bzw. wollten für China keine Visa beantragen, da dies innert 90 Tagen vor der geplanten Einreise erfolgen hätte müssen. In dieser Zeit waren wir aber schon in Amerika unterwegs und wollten daher unsere Pässe nicht unbedingt an die Chinesische Botschaft senden. Also haben wir uns mit den 72 Stunden in China begnügt, die auch ohne Visum möglich sind. Mittlerweile sind es eh schon 144 Stunden - aber das haben wir leider erst in China erfahren. 

Der Flug von SF nach Beijing hat 12,5 Stunden gedauert. Mit zweimal essen, einem Snack, Kindermenüs und Bildschirm bei jedem Sitz mit TV und Spielen ist die Zeit aber schnell vergangen. Wir sind über die Datumsgrenze geflogen und waren plötzlich sechs Stunden vor der Mitteleuropäischen Zeit, nachdem wir in Amerika noch neun Stunden dahinter waren. Jetlag war also vorprogrammiert...

Bei der Ankunft waren wir froh, das wir über eine Reiseagentur für die drei Tage einen Reiseleiter mit Fahrer gebucht hatten. Er hat uns abgeholt vom Flughafen und zum Hotel gebracht. Das Hotel lag in den Hutongs. Das sind die traditionellen einstöckigen Häuser, in denen die Bewohner von Peking wohnen. Der Bereich steht unter "Denkmalschutz" und ohne Bewilligung darf nichts geändert werden. Teilweise sind die Häuser noch nicht an die Kanalisation angeschlossen. Es gibt in den Straßen öffentliche Toiletten. Diese haben allerdings nicht wie bei uns eine Kloschüssel, sondern die "Schüssel" ist in den Boden eingelassen und man muss darüber in die Knie gehen, um sein Geschäft zu verrichten. Toilettenpapier gibt es in Form einer Gemeinschaftsrolle vorne draußen bei den Waschbecken. Das muss man vor dem Toilettengang abreißen und mit hinein nehmen, sofern man darüber Bescheid weiß....

Unser Hotel haben wir allerdings vorher nach den Bewertungen anderer Kunden im Internet ausgesucht. Dementsprechend gab es darin eine Toilette wie bei uns, war aber sonst traditionell chinesisch eingerichtet. Es war sehr sauber und der Service top! Auch das Frühstück war unglaublich umfangreich. Vor allem Gerhard hat sich durch die chinesische Küche probiert, während die Kinder eher den europäischen Gerichten treu geblieben sind und den Tag mit Toast, Obst, Joghurt und Orangen-/Apfelsaft begonnen haben.

Obwohl wir schon ca. 20 Stunden wach waren inclusive einem kleinen Nickerchen im Flugzeug, sind wir nicht gleich schlafen gegangen, da es erst 17 Uhr war. Wir haben uns vom Hotelrezeptionisten ein Restaurant empfehlen lassen. Das Essen war ganz ok, die Ausstattung eher alt und verbraucht...aber es war in der Nähe. Johanna und Alex waren mit Reis und Sojasauce mehr als zufrieden. Gerhard und ich haben Reis mit Chicken, Beef und Kartoffeln probiert. Da wir alle schon müde und gereizt waren, haben wir das Essen eher kurz gehalten und sind dann gegen 19 Uhr schlafen gegangen...alle waren froh, dass sie endlich ins Bett kommen :-)

19.9.2018 - Chinesische Mauer, Tiananmen Platz, Verbotene Stadt

Um ca. 6 Uhr haben wir es nicht mehr in den Betten ausgehalten. Da wir eh um 8 Uhr schon abgeholt wurden, haben wir unseren zweiten Tag in Peking mit einem ausgiebigen Frühstück begonnen.

Erstes Ziel war die Chinesische Mauer. Die Fahrt dahin hat zwei Stunden gedauert. Der Verkehr in Peking ist unglaublich. Am besten beschrieben werden kann es als "geordnetes Chaos". Alleine in Peking gibt es 9 Millionen Einwohner. Mit den Pendlern kommt man jeden Tag auf rund 6 Millionen Autos. Außerdem gibt es noch viel mehr Fahrräder, Mopeds und allerlei andere Gefährte, die sich auf den Straßen tummeln. Auf zweispurigen Straßen wird zum Teil dreispurig nebeneinander gefahren. Die Menschen nehmen aufeinander Rücksicht. Die Autos sind zwar eindeutig die Stärksten, aber auch auf Fußgänger und einrädrige Fahrer wird Rücksicht genommen. Auf jeden Fall waren wir froh, nicht selber fahren zu müssen...

Die chinesische Mauer gehört mit Recht zu den Weltwundern. Enorm, unglaublich, riesig sind nur ein paar passende Adjektive für dieses Bauwerk. Unser Reiseleiter hat uns erzählt, dass ursprünglich innerhalb von China die damals noch verschiedenen Länder Mauern zum Schutz ihres jeweiligen Reichs gebaut haben. Erst der erste Kaiser, der China vereint hat, hat diese abreißen und die Mauer vor allem zum Schutz vor den Nomaden rund um das Reich bauen lassen. Heute sind weite Teile der Mauer mit Wald und Gebüsch bewachsen. Nur Teile wurden restauriert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Bei dem Teil der Mauer, den wir besichtigt haben, führte eine Seilbahn und ein Sessellift auf die Mauer sowie eine Rutsche wieder hinunter. Wir haben die Seilbahn genommen, sind aber oben beim entlang spazieren auf der Mauer ganz schön ins Schwitzen gekommen. Es geht nämlich immer wieder steil rauf und runter. Die Mauer wurde eben quer durch die Hügellandschaft gebaut und angepasst...Die Landschaft rundum ist grün und wunderbar. Man könnte ewig dort stehen und den Ausblick genießen...
 
Unser Mittagessen wurde auch vom Reiseleiter organisiert und fand in einem Gewächshaus-Restaurant statt. Es war sehr gut und sehr viel. Satt und nach einem Mittagsschlaf im Auto sind wir über den Tiananmen Platz an Mao´s Mausoleum vorbei zur Verbotenen Stadt gegangen bzw. eher gehetzt. Ab 16:00 Uhr darf nämlich niemand mehr in die Verbotene Stadt hinein, die bis 17:00 Uhr geöffnet hat. Wir haben es gerade noch geschafft und drinnen dann in Ruhe und mit verhältnismäßig wenig anderen Besuchern die Verbotene Stadt genossen. 

Die Verbotene Stadt wurde von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Hier lebten und regierten bis zur Revolution 1911 die chinesischen Kaiser der Ming- und Qing-Dynastien. Der einfachen Bevölkerung war der Zutritt verwehrt – was den Namen erklärt. Ich war vor ca. 15 Jahren schon einmal für vier Wochen in Peking und in Shanghai. Und natürlich haben wir damals auch die Mauer sowie die Verbotene Stadt gesehen. Dennoch war die Verbotene Stadt für mich auch dieses mal das Highlight. Hier wird die absolute Macht des chinesischen Kaisers offensichtlich. Es ist ein Gebäude nach dem anderen entlang einer Achse platziert mit diversen Nebengebäuden. Durch das jeweilige mittlere Tor und auf der mittleren Achse durfte nur der Kaiser gehen. Jeder andere wurde schwer bestraft bzw. manchmal getötet, da er sich den Platz des Kaisers angemasst hatte. Der Kaiser wurde als unmittelbarer Abgesandter von Gott gesehen. Er durfte so viele Frauen haben wie er wollte. Die aktuelle Kaiserin lebte auch in einem Gebäude auf der Achse. Die anderen Frauen lebten in den Nebengebäuden. Nach einer Dürreperiode als die Bauern einen Aufstand machten, wurde die Ming-Dynastie gestürzt. Der Kaiser hängte sich im naheliegenden Park auf, die Kaiserin in ihrem Wohngebäude. Dieses wurde von der nachfolgenden Qing-Dynastie zu einem Opferhaus für deren diverse Götter gemacht. Es gibt so viele interessante Geschichten, die uns der Reiseleiter erzählt hat - alles hier zu schreiben, würde zu lange dauern. 

Nach der Verbotenen Stadt sind wir noch auf den Kohlenhügel hinaufgestiegen. Das ist ein künstlicher Berg bzw. Park, der mit dem Aushub der Verteidigungsgräben für die Verbotene Stadt angelegt wurde. Ein Kaiser ließ fünf glasierte Pavillons auf jeder Spitze der Hügel bauen. Auf den mittleren kann man hinaufsteigen und hat einen herrlichen Blick über Peking.

Zum Abendessen haben wir Obst gekauft: Trauben, Pfirsiche und Bananen - und zwar jede Menge. Gekostet hat es umgerechnet 4 Euro...

20.9.2018 - Sommerpalast mit Bootsfahrt, Lama-Tempel, Himmelstempel, Peking-Ente, Akrobatik-Show

Der Sommerpalast ist ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe. Er wurde mehrmals zerstört und wiederaufgebaut und hat tolle Gartenkunst zu bieten. Die Kaiserwitwe Cixi hat den Palast zweimal wieder aufbauen lassen. Sie hat ihren Sohn und nach dessen Tod ihren Neffen als Kaiser auf den Thron gesetzt. Regiert hat aber sie. Ihren Neffen hat sie im Sommerpalast unter Gewahrsam gehalten. Seine Lieblingskonkubine hat sie umbringen lassen und ihn mit ihrer loyalen Nichte verheiratet. Drei Tage vor ihrem Tod starb der Neffe an einem Gift und sie hat noch einen anderen drei Jahre alten Neffen auf den Thron gesetzt. Schließlich starb auch sie 1908 und 1911 wurde der Kaiser im Zuge der Revolution abgesetzt. Eine Frau, welche die chinesische Geschichte maßgeblich beeinflusst und ihre Macht ausgenutzt hat. Der Sommerpalast ist dementsprechend prunkvoll ausgestattet. Es gibt zahlreiche Gebäude, ein Theater für chinesische Opern, einen künstlichen Riesen-See, Tempel, ein Marmorboot, etc.

Der Lama-Tempel war früher Palast eines Kronprinzen. Als dieser Kaiser geworden ist, wurde sein Palast zum Tempel umgebaut. Im Tempel steht die größte aus einem einzigen Sandelholzbaum geschnitzte Statue des Buddha Maitreya. Wir haben fleißig Räucherstäbchen angezündet und Wünsche geäußert. 

Der Himmelstempel ist eine kaiserliche Anlage, die ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Sie ist fast 3 km² groß und stellte die Verbindung des Kaisers zum Himmelsgott dar. Der Kaiser sollte hier regelmäßig um gute Ernten bitten und dem Gott opfern. Es gab ein strenges Zeremoniell, das eingehalten werden musste. Die einen Kaiser haben das öfter, die anderen weniger oft gemacht. Nachdem wir kurz vor dem Mittagessen gegen halb drei durch den Himmelstempel gegangen sind, waren wir nur mehr begrenzt aufnahmefähig. Aber auch dieser kaiserliche Tempel ist wieder eine unglaublich weite Anlage. Wie schon im Sommerpalast haben auch hier wieder viele Menschen Alexander und Johanna über den Kopf gestreichelt und wollten Photos mit ihnen machen, weil sie blond sind. Alexander hat sich immer geweigert Photos zu machen und bei Johanna musste ich mit drauf. Eine Familie wollte mit ihren zwei kleinen Jungs und Alex ein Photo machen. Sowohl die Jungs als auch Alex wollten nicht ;-)

Auf die Peking-Ente zum Mittagessen haben wir uns sehr gefreut, da wir seit dem Frühstück nichts gegessen hatten und hungrig waren. Man hat die Peking-Ente vor uns aufgeschnitten und uns gezeigt wie man mit Entenfleisch, Gurke, Sojasauce und Lauch einen kleinen Wrap macht. Sogar Johanna hat das Fleisch gegessen und es hat super geschmeckt! 

Die Akrobatik-Show danach war der Hammer. Alles wurde ohne Sicherungen gemacht. Gestartet hat sie pünktlichst um halb sechs - auch wenn einige Reisegruppen grad erst rein gekommen sind und noch geschnattert haben. Die Artisten sind auf jeden Fall zu bewundern und die Show anscheinend eine der besten in ganz China.

Geschlafen hatten wir in der Nacht zwar wieder gut, aber am Abend haben wir den Jetlag alle etwas gespürt. Es waren einfach zwei anstrengende mit vielen Informationen und Sehenswürdigkeiten ausgestattete Tage. Wenn wir gewusst hätten, dass mittlerweile 144 Stunden möglich sind, hätten wir das jedenfalls ausgenutzt. Dennoch - der Besuch hat sich gelohnt. Wir haben unseren Besuch in China genossen und kommen vielleicht mal wieder mit etwas mehr Zeit.

21.9.2018 - Flug über Jeju (Südkorea) nach Osaka (Japan)

An unserem letzten Tag in China haben wir sogar die Sonne und einen zumindest leicht blauen Himmel gesehen. Unser Reiseleiter hat also Recht behalten: die Bemühungen der Chinesen dem Smog Herr zu werden, scheinen gefruchtet zu haben. Manche Maßnahmen lassen sich in einem kommunistischen Staat halt einfach schneller umsetzen als in einer Demokratie ;-)

Abendessen am ersten Abend

Frühstück im Hotel - Top!

Auf der Mauer...

Verbotene Stadt

Innenhof in unserem Hotel

Marmorboot im Sommerpalast

Alle wollten Johanna und Alexander wegen ihrer blonden Haare fotografieren...Alex hat sich geweigert...

Pause im Auto zwischendurch

Lt. den Chinesen ist das der Mittelpunkt der Erde. Hier ist man dem Himmelsgott am nächsten und darf einen Wunsch äußern.

Auch der Himmelstempel hat riesige Ausmaße - der Kaiser sollte zweimal im Jahr für eine gute Ernte beten und dem Himmelsgott berichten.

Peking-Ente essen

Akrobatik Show ohne Sicherung!

Akrobatik Show